Pausen machen will gelernt sein!

06.04.2020

Haben Sie gerade eine Tasse Kaffee oder Tee auf ihrem Schreibtisch stehen? Wahrscheinlich ist das Getränk schon abgekühlt und außerdem etwas abgestanden? Sie kennen das. Man holt sich "schnell mal etwas zu trinken oder eine Kleinigkeit zu essen und dann kommt eine Mail herein, ein Anruf drängelt sich dazwischen und der Berg auf dem Schreibtisch wird auch nicht kleiner. Also, Augen zu und durch...

Wir drücken hier dann mal kurz die Pausentaste 😊 denn Sie sollten unbedingt genau jetzt eine Pause machen. Egal ob im Homeoffice oder im angestammten Büro, Pausen gehören unbedingt zu unserem Leben.

Am deutlichsten sehen Sie das am Schlafbedarf. Schlafentzug ist bestenfalls gesundheitsschädlich - im schlimmsten Fall Folter. Unser biologisches System lebt einen Rhythmus von der ersten Lebenssekunde an. Unser Atem, unser Herzschlag, Hunger und Durst, Tätigsein, sich bewegen, ausruhen, innehalten - immer ist es ein Wechsel von Spannung und Entspannung. Wir modernen Menschen tun oft so, als ob es Tricks gäbe, dieses Rhythmus-Bedürfnis auszuschalten. Tatsächlich schaffen wir das auch, meistens bezahlen wir aber dafür. Nein, nicht direkt mit Geld, sondern eher mit Verspannung, Konzentrationsmangel oder gar Kreislaufproblemen. Zu wenig Schlaf macht sich zwar schneller bemerkbar, doch auch zu wenig Pausen haben auf die Dauer ähnliche Auswirkungen.

Pausen haben es sogar in die Arbeitszeitverordnungen und Tarifverträge geschafft. Demnach können sie nicht ganz unwichtig sein für Sie!

Also kommen hier ein paar Anregungen für ihre Pausenkultur!

Grundsätzlich finden Pausen in einer anderen Körperhaltung und möglichst an einem anderen Ort statt als am Arbeitsplatz! Unser Gehirn hat ein Raumgedächtnis. Wenn sie an ihrem Schreibtisch "Pause" machen, dann empfindet ihr Körper das nicht als Pause. Perspektivwechsel ist wichtig für die Pausenwahrnehmung. Außerdem versuchen Sie dann nicht noch schnell nebenbei eine neue To-Do-Liste anzulegen. Wenn Sie gerade im Homeoffice sind, dann gilt dieser Tipp auch umgekehrt. Nicht in der Küche arbeiten. Und wenn es gar nicht anders geht, dann bauen Sie sich aus einem großen Tablet einen Arbeitsort, den man zur Seite stellen kann, wenn man die Arbeit beendet. Nichts frustriert mehr, als keinen Ort zur Entspannung mehr zu haben.

Kurze Pausen sind hilfreicher als eine lange Pause. Bedenken Sie, dass wir als Erwachsene eine Aufmerksamkeitsspanne von etwa 30 bis 45 Minuten haben. Danach empfiehlt sich eine kurze Pause. 5 Minuten reichen aus. Für eine Mahlzeit aber unbedingt 30 Minuten einplanen.

Planen Sie ihre Pausen unbedingt in den Arbeitsablauf mit ein. Wenn ihr Kalender mehr Termine als Stunden hat, dann machen Sie definitiv keine Pausen mehr - und in der Tagesplanung etwas falsch. Aber davon dieser Tage mehr!

Frische Luft macht den Kopf frei! Um an die "frische Luft" zu kommen bewegen Sie sich unweigerlich. Im Freien und in Bewegung arbeitet unser Gehirn anders, entspannter und wir haben plötzlich neue Ideen. Nutzen Sie die zusätzliche Sauerstoffversorgung und die Gelegenheit, Endorphine frei zu setzen.

Wenn wir schon bei dem Thema Bewegung sind, in Homeoffice-Zeiten bewegen wir uns definitiv zu wenig. Uns fehlt der Gang zur U-Bahn, zum Kollegen im Nachbarbüro, zum Meeting und nicht zuletzt zur Kantine oder vergleichbaren Orten. Nutzen Sie Pausen, um ihrem Körper Bewegung zu verschaffen. Wenn die Zeit für einen Spaziergang (noch) nicht reif ist, Treppen steigen, auf der Stelle laufen oder den guten alten "Hampelmann" reaktivieren. Stehen Sie grundsätzlich auf, wenn Sie telefonieren und bewegen Sie sich im Raum. Alles ist besser, als den ganzen Tag zu sitzen.

Ihre Augen brauchen Beachtung und Pausen. Gerade Bildschirmarbeit strengt die Augen an. Achten Sie auf die nötige Luftfeuchtigkeit, schließen Sie ab und zu bewusst die Augen. Eine gute Entspannung für ihre Augen ist der Blick "in die Ferne". Nun arbeiten die meisten von uns nicht am Deich. Doch aus dem Fenster in den Himmel zu schauen entspannt den Sehnerv ungemein.

Kurz:

  • Achten Sie auf Rhythmus - sorgen für Entspannung - Anspannung kommt von selbst.
  • Achten Sie auf den Ort, an dem Sie Pausen einlegen - weg vom Schreibtisch
  • Gehen Sie auch mal an die frische Luft
  • In der Pause aus mal die Augen schließen
  • Planen Sie in der Pause lieber einen Zoobesuch als das nächste Telefonat...

Pausen sind wichtig - sie sorgen für Konzentration und Ausgeglichenheit!

Bleiben Sie in Balance - Unser Seminartipp im Herbst

Viel Entspannung mit ihren neuen Pausenerfahrungen wünscht Ihnen
Susanne Schächter-Heil (Trainerin bbw Seminare)